Die Schlachten bei Arbalo, Teutoburgiensis Saltus, Campus Idistaviso und der Hildesheimer Silberfund

Mögliches Lager an der Saalemündung

  1. Bodenverfärbung auf dem Dehnacker gegenüber der Saalemündung
  2. Luftbild aus dem Jahre 1944
  3. Reste des Walles und Grabens
  4. Entfernung zum Römerlager bei Wilkenburg

Wo in oder bei Elze  mag das Römerlager Aliso  gelegen haben?

Bodenverfärbung auf dem Dehnacker gegenüber der Saalemündung

Matthias Wilkens, Vechelde-Bodenstedt, hat mich in einer E-Mail auf eine im Luftbild nördlich des braunen Feldes sichtbare, einem Römerlager ähnliche Struktur aufmerksam gemacht, die diese Bedingungen erfüllt. Er und ich sind sich nicht sicher, ob es sich um ein Römerlager, eine Anlage aus späterer Zeit oder gar um eine zufällige Bodenverfärbung handelt, zumal weder Funde noch andere Indizien diese Vermutung stützen. Nicht auf jedem Luftbild ist die Verfärbung erkennbar.

Man erkennt  ein Rechteck mit sich kreuzenden Seitenhalbierenden. Der Fluss in der norwestlichen Ecke des Bildes ist die Leine; die Mündung der Saale liegt nur wenig außerhalb des Randes. Das Umfeld kann man sich durch Klicken auf das Symbol der Geoanwendung (zur Zeit am besten in Bing Maps) selbst ansehen.

52.131978 N 9.764121 O Bing Maps GeoHack Google Maps Mapquest Yahoo Maps

Wie Wilkens  herausgefunden hat, weist die West-Ost-Achse genau nach Schellerten  und Dingelbe . Der am Hellweg (B1) und an der Mündung der Saale in die Leine gelegene Teufelsberg kommt damit auch als Standort der Tropaia Drusu  in Frage.

Luftbild aus dem Jahre 1944

Luftbild des Dehnackers aus dem Jahre 1944

Das zweite Luftbild aus dem Jahre 1944 3  zeigt dasselbe Objekt noch deutlicher. Die Nord-Süd-Linie des Kreuzes setzt sich nach Süden fort. Es handelt sich offenbar um einen ehemaligen Weg; denn für einen Altarm der Leine liegt das Gelände zu hoch. Dort, wo die Mittellinien die Ränder treffen, erkennt man jeweils einen hellen Punkt, ebenso auf den Ecken außer auf der im Südosten, die nun von einem Weg verdeckt wird. An ihm liegen etwa in Höhe der Mitte des östlichen Randes mehrere große Kalksteinblöcke.

Reste des Walles und Grabens

Nordost-Ecke von Norden Nordost-Ecke von Westen

Die beiden am 2012-01-22 aufgenommenen Photographien zeigen die Nordost-Ecke der Struktur, einmal von Norden, einmal von Westen. Man sieht den Rest eines Walles und außen eines Grabens.

Entfernung zum Römerlager bei Wilkenburg

Google Maps errechnet die fußläufige Entfernung zwischen dem kürzlich entdeckten [de]römischen Marschlagers bei Wilkenburg und dem Dehnacker auf 22,5 km. Das ist die typische Entfernung, die das Heer an einem Tage zurücklegen konnte.

[de]Tagesmarsch:

Mit Tagesmarsch (Tagemarsch) bezeichnet man die Marschleistung einer Gruppe, z. B. einer militärischen Truppeneinheit während 24 Stunden. Für das Militär rechnete man früher in Friedenszeiten für alle Truppen den Tagesmarsch zu 22,5 km.

1 Von wesentlicher Bedeutung erwies sich die hervorragende Lage des altsächsischen Elze vor dem Paß des relativ engen Leinedurchganges am Teufelsberg. Damit lag der Ort noch im Bereich der Operationsbasis der mittleren Weser, an einem der östlichen Tore der “Weserfestung“, die Karl der Große erbrochen hatte und die es zu sichern galt. Der geographische Befund, der enge Paß "zwischen Elze und Nordstemmen", wie es hier heißt, verleitete schon den Historiker Albert von Hofmann, in Elze eine Vorgründung für Hildesheim anzunehmen, die aber als schlecht verbürgt galt. Nun ist dieser Raum hier sehr weit gefaßt. Bei Ortskenntnis weiß man, daß sich diese Enge, durch die sich “Eisenbahn und Leine hindurchzwängen“, (118) direkt vor Ort am Teufelsberg befindet, das in strategischer Lage vorgeschobene Tor, Ein- und Ausgang des Talkessels vor Elze. Weiberg, Sigrid: Der Königsstuhl; Elze; 2001; Seite 46

2 Die Mündung lag einst etwas südlicher als die der sogenannten Neuen Saale  heute.

3 Freundlicherweise bereitgestellt von Friedrich Dreyer , Elze.